Aus der klinischen Sexologie wissen wir, dass eine erfüllende Sexualität keine Selbstverständlichkeit ist, sondern durch Erfahrung „erlernt“ wird. Es gibt Menschen und davon nicht wenige, die wahrnehmen, dass ihre Sexualität mit Unsicherheiten, Schmerzen, Versagensängsten, Stress … verbunden ist. Dadurch kann ein Leidensdruck entstehen; und es scheint eine Notwendigkeit zu sein, sich diesen Themen zu widmen – vorausgesetzt, man möchte eine Veränderung.
In der klinischen Sexologie geht es immer darum, an den Kompetenzen der KlientInnen anzusetzen und das bereits „Gelingende“ zu erweitern. Meine Orientierung richtet sich nach dem sexualwissenschaftlichen Modell Sexocorporel, dies wurde von Prof. Jean-Yves Desjardins an der Universität in Montreal entwickelt.
Sexualität wird im gemeinsamen Gespräch auf den vier Ebenen (Körper, Beziehung, Wahrnehmung, Kognition) reflektiert und entsprechend den Ressourcen werden konkrete Möglichkeiten ermittelt, um das sexuelle System zu erweitern.
Durch Wahrnehmungs- und Körperübungen können Lern- und Entwicklungsschritte erfolgen. Eine Voraussetzung dafür ist die aktive Mitarbeit des Klienten/der Klientin.
Was genau können Grunde sein, warum eine klinische Sexologin aufgesucht wird?
Unsicherheiten und Fragen bezüglich der eigenen Sexualität stellen häufige Motivationen dar.
Menschen mit folgenden Anliegen suchen klinische Sexologen auf:
- Erektionsschwierigkeiten
- Schwierigkeit, Erregung aufzubauen
- Schmerzen beim Geschlechtsverkehr
- wenig oder keine Lust auf sexuelle Begegnungen
- sexuelle Gewalterfahrungen in der eigenen Biografie
- sexuelle Vorlieben werden als Hindernis/Störung erlebt
- Unsicherheiten bezüglich der eigenen Sexualität
- Paarsexualität wird als wenig lustvoll erlebt
- Pornokonsum wird als „zu viel“ erlebt
- uvm.
Beispiele, wie die Erweiterung des sexuellen Systems aussehen kann:
Auf der körperlichen Ebene: Mehr Bewegung in der Sexualität – kann die Wahrnehmung fördern.
Auf der Beziehungsebene: Verführungskompetenzen erweitern – kann eine sexuelle Begegnung in der Partnerschaft begünstigen.
Auf der kognitiven Ebene: Werte und Normen werden reflektiert – so kann es eher möglich sein, ein eigenes Bild von Sexualität zu kreieren.
Auf der Wahrnehmungsebene/Erlebensebene: Atmungsübungen – können die Wahrnehmung, die Spürfähigkeit erweitern.
Dies sind Beispiele, die nicht als allgemeingültig zu verstehen sind. Je nach den individuellen Ressourcen können neue Lernerfahrungen das eigene sexuelle System erweitern.
Die klinische Sexologie richtet sich an Einzelpersonen, aber auch an Paare. Bei Paaren erfolgt ein gemeinsames Erstgespräch, danach werden die weiteren Schritte besprochen. Bei Paaren zeigt die Erfahrung, dass es sinnvoll sein kann, getrennt mit jedem/jeder zu arbeiten.
Eine Einheit dauert 50 Minuten
90 Euro/Einheit
Um eine Absage wird mindestens 24 Stunden vor dem Termin gebeten; Bei einer kurzfristigen Absage innerhalb der 24 Stunden wird der Termin zu 100 % verrechnet.